Gegenüber modernen Mundstücke weisen historische Mundstücke eine Reihe von Unterschieden auf, die sich stark auf das Spielverhalten und den Klang auswirken.
Der Eingang zur Bohrung ist insbesondere im Barock scharfkantig ausgeprägt, was sich unmittelbar auf den Klang auswirkt, der dadurch sehr obertonreich wird. Darüber hinaus hilft die scharfe Kante beim Beherrschen des Instruments, insbesondere wenn es um das Treiben der Töne geht. Ab der klassischen Epoche wurde die scharfe Kante zunehmend runder und näherte sich der modern gebräuchlichen Form an.
Der Mundstückrand war in der Renaissance und im Barock flach geformt. Dies erzeugt einen helleren, obertonreicheren Klang und bietet mehr Treffsicherheit als ein runder Rand. Auch diese Randform näherte sich ab der Klassik zunehmend der runden Form.
Darüber hinaus sind historische Mundstücke in einer Vielzahl der Fälle länger als die Modernen. Dies macht den Ton stabiler und besser geführt, auch die Ansprache wird sicherer und stabiler.