Historische Hörner

Alle unsere Hörner und Bögen werden in aufwändiger Handarbeit aus Blechzuschnitt gefertigt, jedes Rohr ist mit Naht verlötet. Uns ist kein Arbeitsschritt zu viel, um dem historischen Klang so nah wie möglich zu kommen. Zahlreiche Raritäten wie die Leichamschneider Hörner, das Cor Chaussier sowie das Corno da tirarsi zeugen vom unbändigen Entdeckergeist hier bei Egger.

Bei originalen Barockhörnern kann man vom Mundstück bis zum Schallstück eine kontinuierlich konische Mensur feststellen. Die Schallstücke sind daher verschieden groß, abhängig von der Länge des Instrumentes. Dadurch wird die Biegbarkeit der Töne verbessert. Wir kopieren deshalb zwei Leichamschneider Hörner, die eine bessere akustische Unterstützung bieten für das Spielen ohne Hand im Schallstück.

Das Horn nach Eichentopf hingegen kann zwar ebenfalls ungestopft gespielt werden, ist jedoch auch zum Stopfen gedacht und ist auch mit Tonlöchern erhältlich.

Das Reiche Horn mit Zugteil wurde im geschweiften Bereich des Schallstücks kopiert nach dem Corno da Caccia von Johann Wilhelm Haas, Nürnberg 1688, aus dem Trompetenmuseum in Bad Säckingen. Die restlichen Mensuren sind Computer-simuliert nach dem bekannten Portrait von Johann Gottfried Reiche, welches Elias Gottlob Haußmann 1727 gemalt hat.

Unsere EGGER Instrumente

Unsere Inventionshörner basieren auf der französischen Instrumentenbautradition des 19. Jahrhunderts. Als originale Vorbilder dienen die Instrumente der bekanntesten und beliebtesten Hornbauer dieser Zeit, Antoine Courtois (Paris) sowie der Raoux Familie.

Um einen möglichst historischen Klang zu ermöglichen, werden unsere Hörner in aufwändiger Handarbeit mit historischen Arbeitstechniken (z.B. mit Zwickel und Kranz) und aus historischem Material gefertigt. Die dünne Wandstärke von 0.35mm trägt ebenfalls zu einem feinen und schön formbaren Klang bei. Das Raoux Horn ist klanglich etwas offener und dunkler, während das Courtois Horn mit seinem etwas schlankeren Schallstück klanglich etwas heller ist.

Die Hörner sind universell einsetzbar und neben allen gebräuchlichen auch in sämtlichen exotischen Grundstimmungen stimmbar – dies für jeweils moderne (440 Hz), klassische (430 Hz) und barocke (415 Hz) Stimmtonhöhe. Das Raoux Horn kann zusätzlich mit einer Sauterelle (Ventilblock) ausgestattet werden und entspricht damit einem in der Zeit gebräuchlichen Ventilhorn moderner Griffweise.

Unsere EGGER Instrumente

Das Cor Chaussier ist ein französisches Horn zwischen Natur- und Ventilinstrument aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert und als solches eine absolutes Rarität – mit nur einem einzigen erhaltenen Original, welches sich heute im Musikinstrumentenmuseum in Brüssel befindet.

Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Hochschule der Künste, Bern, finanziert durch den Schweizerischen Nationalfonds wurde es von Rainer Egger erstmals vermessen und in Zusammenarbeit mit Ulrich Hübner nachgebaut.

Die historischen Forschungsergebnisse und das nachgebaute Instrument sind am im November 2012 in Bern präsentiert worden. Das Sinfonie Orchester Biel mit Ulrich Hübner als Solist hat die Kopie des Instruments im April 2013 öffentlich zu Gehör gebracht, und zwar im Konzert mit Camille Saint-Saëns’ «Morceau de Concert», das speziell für das «Cor Chaussier» komponiert wurde.

Unsere EGGER Instrumente